Religion

Ich und das Christentum

Mein religiöser Weg begann bei der hübschen Märchenstunde Sonntag morgens in der Kirche über Diskussionen über die Religionen der Welt in der Schule bis zur Auseinandersetzung im Konfirmationsunterricht. Meine Eltern hatten eher die Ansicht "Gott ist die Natur, alles wachsen und gedeihen".

In einer kirchlichen Jugendgruppe führt ich eine Diskussion mit einem Pfarrer über die Kirchenthesen der FDP zur Trennung von Kirche und Staat. Sie endete darin, dass ich ihn darauf festnagelte, dass es unwichtig ist, woran die Leute glauben. Hauptsache sei, daß die Leute ihre Kirchensteuer zahlen, damit die Kirche ihre sozialen Aufgaben erfüllen kann. Das hat für mich genügt, aus der Zahlungs-Vieh-Kirche auszutreten.

Für mich bestand schon jetzt die Frage: Gibt es Gott?

Ich und die Bahá'i-Religion

Nach einiger Beschäftigung mit aktuellen Religionsbewegungen, traf ich auf die Bahá'i-Religion. Sie vertritt die Ansicht, dass die grossen Religionsstifter von Gott zu den Menschen gesandt wurden und ihnen nach ihrem Verständnis-Vermögen die Wahrheiten gebracht haben. Der Prophet für unsere Zeit war Baha'u'llah aus Persien. Er verkündete Regeln für unsere Zeit, die z.B. die Gleichberechtigung von Mann und Frau beinhaltet.

Nach vielen langen Diskussions-Abenden, entschloß ich mich versuchsweise den Bahá'i beizutreten. Ich tat dies konsequent, engagierte mich dafür, sie bekannter zu machen mit Plakaten in einem U-Bahn-Hof und Ständen auf Flohmärkten. Dabei stand ich ziemlich alleine in meiner Gemeinde da und schleppte den Stand per U-Bahn zum Flohmarkt.

Die Bahá'i haben auch einen eigenen Kallender mit 19 Monaten á 19 Tagen und 4 bis 5 Schalttagen. Alle 19 Tage findet ein Fest statt mit einem religiösen Teil, einem administrativem Teil und einem geselligen Teil. Zum ersten und letzten Teil sind auch Nicht-Bahá'i willkommen. Ich gestaltete einmal den religiösen Teil und setzte, wie vom Religionsgründer vorgesehen, Musik und Schriften aus allen Weltreligionen ein. Dies entfachte eine heftige Diskussion und war das letzte Mal, dass man mir diese Aufgabe stellte.

Nach einem Umzug wegen meines Zivildienstes kam ich in eine sehr wackelige Gemeinde. Da eine Gemeinde aus mindestens 9 Mitgliedern besteht und auch der administrative "Geistige Rat" aus ebensovielen Mitgleidern, wurde ich also Mitglied des geistigen Rates. Ich bekam sogar das Amt des Sekretärs, der die Hauptlast der Arbeit trägt - einer Verwaltungsarbeit, die mir nicht liegt.

Die unseligste Institution ist der Fünf-Jahres-Plan. Hier wird festgelegt, wieviele Gemeinden und Gruppen (mit weniger als 9 Bahá'i) es nach fünf Jahren in einem Land geben soll. Das führte dann zu hektischen Schein-Umzügen von Bahá'i zum Ende eines solchen Zeitraums.

Nachdem ich ausreichend, den Stellenwert der Religion bei den Bahá'i beobachtet hatte, ihren lockeren Umgang mit den Geboten ihrer Religion und die Auswüchse der Organisation, kam ich zu der Ansicht, dass hier jedenfalls Gott auch nicht existiert.

Das Ende

Nach einigen weiteren Jahren der Auseinandersetzung, kam ich zur Position des Agnostikers - ich weiß nicht, ob es Gott gibt. Inzwischen glaube ich, dass auch Mehrheiten sich irren können und dass ich auf die unnötige Annahme der Existenz Gottes verzichte.

Religionen

Auf der Welt gibt es eine ganze Reihe sich widerstreitender Religionen. Ich habe mich mit ihren Schriften etwas befasst.

Die Grundlage des Christentums sind die Evangelien. Es ist Zeit die Überlieferungen über Jesus Christus einmal aufmerksam zu lesen. Dabei kommt erstaunliches heraus.

Die katholische Kirche hat wenig mit Christentum zu tun. Richtiger würde man ihre Lehre das Paulustum nennen, denn Paulus hat mit seiner Interpretation die Kirche hauptsächlich geprägt.

Um sich ein Urteil über den Islam bilden zu können, muss man wissen, was im Koran tatsächlich steht.


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Copyright Mario Boller-Olfert 2000, Kontakt, Marios Welt